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Wortspiele 11
Wortspiele 11 - Freitag, 11. März 2011
Wortspiele 11 - Samstag, 12. März 2011
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WortspieleVom Donnerstag, 10. -  Samstag, 12. März 2011 findet das Internationale Festival Junger Literatur Wortspiele 11 im Muffatwerk München statt.

Insgesamt über 30 junge Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland haben in diesem Jahr ihre neuen Bücher vorstellen.

Daniela Dröscher gewann den Bayern 2-Wortspiele-Preis für Junge Literatur dotiert mit 2000 Euro und einem Stipendium der Villa Aurora in Los Angeles.

 

Susanne HeinrichDonnerstag, 10. März:

20.10 - Susanne Heinrich - Amerikanische Gefühle

Susanne Heinrich erzählt von Frauen und Männern, die eines gemeinsam haben: Sie leiden an der Liebe. Sie geben sich hin, sie straucheln, sie verletzen sich. Susanne Heinrichs Figuren sind erwachsen geworden – und mit ihnen ihre Probleme. Eine Frau verreist, um ihrer verlorenen Liebe zu entkommen.Auf Korsika lernt sie einen Mann kennen und muss auf ihrem Weg um die Insel ein zweites Mal Abschied nehmen.Für eine andere Frau ist das Leben eine einzige verzweifelte Jagd nach der Droge Liebe. Sie gerät an alle möglichen Männer, dabei liebt sie eigentlich nur den einen. In San Francisco entdeckt eine dritte ihre Jugend wieder – an einem Wochenende feiert sie mit einigen Zufallsbekanntschaften ihre längst verloren geglaubte Freiheit. Wie lassen sich Liebe und Sex vereinbaren?Kann man beides haben: Freiheit und Geborgenheit? Und wo liegen die Grenzen einer offenen Beziehung? Mit Härte und Zärtlichkeit folgt Susanne Heinrich ihren Figuren in enge Wohnungen, weite Wüsten, in Krankenhäuser und Hotels am Meer – überall dorthin, wo eine Welt auf der Kippe steht.

Susanne Heinrich wurde 1985 in Leipzig geboren. Bei DuMont erschienen 2005 ihr Erzählband ›In den Farben der Nacht‹, außerdem die Romane ›Die Andere‹ (2007) und ›So, jetzt sind wir alle mal glücklich‹ (2009). Susanne Heinrich lebt in Berlin und ist Sängerin der Band ›watching me fall‹.

Daniella Dröscher20.30 - Daniela Dröscher - Gloria

In einer Welt, in der (nahezu) jeder Ort erreichbar geworden ist, fragt Daniela Dröscher, was mit uns geschieht, wenn wir uns nach dem Neuen und dem Anderen aufmachen. Die Verwandlungen, die ihre Figuren erfahren, die Ängste und Unsicherheiten, die sie heimsuchen — sie zeigen, was von unserer Weltoffenheit wirklich zu halten ist.

Daniela Dröscher, geboren 1977 in München, studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Trier und London und promovierte an der Universität in Potsdam zur Poetologie Yoko Tawadas. Sie schreibt Prosa, Theaterstücke, Essays, erhielt 2005 den Essaypreis der Jungen Akademie Berlin sowie den Schiller-Essay-Preis der Stadt Weimar. 2008 nahm sie als Stipendiatin an der Autorenwerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin teil.

Xaver Bayer20.50 - Xaver Bayer - Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen

Schauen und Denken, das ist der Anfang aller Literatur. Warum also nicht noch einmal zurückkehren zu diesem Anfang? In aller Ursprünglichkeit noch einmal schauen, denken, sich erinnern? Am Flughafen von Brüssel beginnt Xaver Bayers Reise in den Kontinent namens Ich. Von anderen Weltgegenden ist bald die Rede, von einer seltsamen Nähe des Fremden und einer ungemütlichen Fremdheit des Nahen. »Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen« handelt von Physik und Metaphysik. Aus einem Fleck am Tresen des Flughafenrestaurants wachsen Assozia-
tionen, aus chinesischen Feuerwerken oder dem Klang einer mechanischen Nachtigall des 19. Jahrhunderts. Weit verästelt ist der Strom des Bewusstseins, den Xaver Bayer scheinbar absichtslos in den Lauf seiner genauen Sprache bringt. Einen Punkt gibt es erst am Ende dieser magischen Prosa. Es zeigt sich, was der mit dem Hermann-Lenz-Preis ausgezeichnete österreichische Schriftsteller kann: Die Welt in einem Satz durchqueren.

Xaver Bayer, geboren 1977 in Wien, wo er auch lebt. Studium der Philosophie und Germanistik. 2002 und 2008 Hermann-Lenz- Stipendium, 2004 Reinhard-Priessnitz-Preis und 2005 Förderungspreis für Literatur.

Michael Stavaric21.30 - Michael Stavaric - Brenntage

"Das Ausbleiben der Zukunft ist nichts für schwache Nerven." So viel steht für den namenlosen Ich-Erzähler fest, der nach dem Tod der Mutter bei seinem Onkel in einer von Bergen und Schluchten umgebenen Siedlung lebt. Und die Zukunft macht sich rar, denn wegen der Abgeschiedenheit der Siedlung kapseln sich deren Einwohner zusehends ab. So entsteht ein Mikrokosmos mit ganz eigenen Sitten und Gebräuchen, wie etwa den „Brenntagen“ bzw. diversen „Waldriten“.
Die Grenzen zwischen Surrealität und Realität verschwimmen – Menschen verschwinden, durch die Wälder ziehen Soldaten, Hunderudel und mitunter sogar Geister, die auf längst geführte Kriege verweisen, überall Echos, deren eigentlicher Sinn verborgen bleibt. Da ist es nur gut, dass es den Onkel gibt, eine schier unerschöpfliche Quelle eigensinniger und abgründiger Weisheit. Und als die Siedlung durch ein großes Feuer in Schutt und Asche gelegt wird, übernimmt dieser das Kommando und veranlasst einen Umzug der Bewohner in eine der nahe gelegenen Minen ...

Michael Stavaric, 1972 in Brno geboren, lebt als freier Schriftsteller, Übersetzer, Kolumnist und Kritiker in Wien.
Er veröffentlichte u. a. die Romane "stillborn" (2006), "Terminifera" (2007), "Magma" (2008)und "Böse Spiele" (2009), die Kinderbücher "Gaggalagu" (2006) und "Biebu" (2008) und den Essay "Europa – Eine Litanei" (2005).
Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und Stipendien für seine Werke, den Förderungspreis der Stadt Wien, den Adelbert von Chamisso-Förderpreis und das Projektstipendium des österreichischen Bundesministeriums für Kultur. Zuletzt wurde er für Auszüge aus den „Brenntagen“ mit dem Literaturpreis Wartholz und dem Hohenemser Literaturpreis ausgezeichnet.

Max Scharnigg21.50 - Max Scharnigg -Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe

Was ist zu tun, wenn vor der eigenen Wohnungstür ein fremdes Paar Herrenschuhe steht? Wenn man von drinnen seine Freundin und eine unbekannte Männerstimme hört? Der Journalist Nikol Nanz macht das, was er am besten kann: Er übt sich im Rückzug und richtet sich erst mal häuslich unter der Treppe ein.

In seinem Versteck unter der Treppe hofft Nikol ungestört an einem Text über die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand schreiben zu können. Aber die Arbeit gerät bald ins Stocken. Das liegt nicht nur an den ungelösten Rätseln um seine Freundin, mit der ihn bis dahin eine herrlich abgeschiedene Liebe verband. Es liegt auch am alten Schmuskatz, dem ehemaligen Gletscherfotografen und Bergkristallverkäufer, der ihn in seinem Versteck aufstöbert und zum Essen einlädt. Gemeinsam versuchen sie, die Trampelpfade einer Liebe nachzugehen und Nikol zurück in den zweiten Stock zu bringen ... Max Scharnigg lockt den Leser in eine verzauberte Wunderkammer und führt ihn auf verschlungenen Wegen die Eiger-Nordwand und schließlich auch das Treppenhaus hinauf.

Max Scharnigg, Jahrgang 1980, arbeitet als Journalist und Autor. Er gehört zur Redaktion von jetzt.de, dem Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung, und schreibt unter anderem für AD, Cosmopolitan und das SZ-Magazin. Seine »Hauptsatz«Kolumne, die in der Süddeutschen Zeitung erscheint, liegt unter dem Titel Das habe ich jetzt akustisch nicht verstanden seit kurzem in Buchform vor. Die Besteigung der Eiger-Nordwand ist sein Romandebüt, für das er das Literaturstipendium der Landeshauptstadt München erhielt und für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert war. Max Scharnigg lebt in München.

Thomas Glatz22.10 - Thomas Glatz - Parken nur Café Frühtau

50 Kurzkapitel mit 50 Zeichnungen und einer Titelillustration des Autors.

"Eine kleine Geschichte aus Wortspielerein, herzensnahen Lyriksplittern, humorvollen Beobachtungen, die im Vorübergehen Geschichte, Politik und existentielle Fragen verhandelt und dabei verschlungen, ironisch und zutiefst selbstreflexiv ist. Ein wildes Spiel mit Gattungen und Querverweisen. Wie der blaue Müllsack im Weekendweg wird man zusammen mit Herrn N. durch ein Wochenende gewirbelt; leicht getragen, doch niemals in seichte Gefilde." Adelheid Diewald (Berlin)

Thomas Glatz ist 1970 geboren. Er studierte Sozialarbeit in Landshut und Bamberg und Bildende Kunst an den Akademien in München und Helsinki. Er leitet das "Archiv für Gebrauchs- und Benutztexte", beteligt sich an Ausstellungen und macht gelegentlich Hörspiele. Er lebt und arbeitet in München.



 

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