12. Mai - Thomas Endl & Klaus Reichold: Ludwig forever PDF Drucken
Thomas Endl und Klaus ReicholdDonnerstag, 12. Mai 2011 - 19.00 - Monacensia

Er zählt zu den bekanntesten und schillerndsten Gestalten des 19. Jahrhunderts: Ludwig II. von Bayern. Der weißblaue Märchenkönig war schwul, genial und exzentrisch. Er pflegte Konversation mit imaginären Tischgästen wie Madame Pompadour, gab eines der ersten elektrisch beleuchteten Fahrzeuge der Welt in Auftrag und dachte darüber nach, seine Residenz von München nach Kabul zu verlegen. Er ließ, wie es heißt, die damals zweithöchste Eisenbahnbrücke der Welt für den Zugverkehr sperren, um mit der Kutsche darüber zu donnern. Und er plante einen Chinesischen Sommerpalast, der sich vor der imposanten Kulisse schneebedeckter Alpengipfel erheben sollte. Am Ende erklärte man ihn für verrückt. Trotzdem wurde Ludwig II., der eigentlich Schiffskapitän werden wollte, schon zu Lebzeiten wie ein Popstar verehrt. Heute gilt er mehr denn je als Ikone – und wird in einem Atemzug mit Lady Di oder Michael Jackson genannt.
Wie lässt sich erklären, dass ausgerechnet der menschenscheue Herrscher eines unbedeutenden Königreichs zu einem weltweit gefeierten Mythos geworden ist?

Eintritt frei

Thomas Endl, Germanist und freiberuflicher Regisseur, hat mit Klaus Reichold u. a. ein Fernsehporträt über Ludwig I., den Großvater des Märchenkönigs, gedreht. Er schreibt Kinderbücher wie die Neuschwanstein-Geschichte Niklas Märchenkönig und Geschenkbücher wie Du bist wirklich wunderbar, erschienen bei cadeau. Seine Mutter gehörte zu den Kindern, die bei Festveranstaltungen auf Herrenchiemsee die Kerzen im Spiegelsaal anzünden durften.

Klaus Reichold ist gebürtiger Münchner und wuchs in einem Bauerndorf vor den Toren der Stadt auf. Für die Lokalredaktion der Süddeutschen Zeitung zog er bereits als Schüler durchs Land. Seinen Plan, Papst zu werden, gab er auf, weil ihn der Märchenkönig letztendlich doch mehr interessierte als das Verfassen von Enzykliken. Mittlerweile ist Klaus Reichold Autor kulturhistorischer Publikationen und Fernsehdokumentationen. Er arbeitet unter anderem für den Bayerischen Rundfunk und die Bayerische Staatszeitung. Für cadeau schrieb er die Heimatkunde Bayern.

 

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