28. Sept. - Wolfgang Putz: Sterben dürfen Drucken

Wolfgang PutzMittwoch, 28. September 2011 - 20.00 - Buchhandlung L. Kirchheim, Gauting

Die Würde des Menschen ist unantastbar … und endet nicht an der Schwelle des Pflegeheims.
»Jetzt fühle ich, dass meine Mutter nicht umsonst gelitten hat.« – Lange Zeit hat Elke Gloor für das würdige Sterben ihrer Mutter, einer Wachkomapatientin, gekämpft. Dieser schwierige Weg führte sie bis vor den Bundesgerichtshof und Deutschland schließlich zu einem vielbeachteten Grundsatzurteil.
Jeder Mensch hat das Recht, würdig behandelt zu werden. Das ist im Grundgesetz verankert. Was aber passiert, wenn ein Mensch nicht mehr in der Lage ist, dieses Recht selbst einzufordern? Dann ist es an den Angehörigen, die Würde des Menschen zu bewahren, für seine Rechte einzutreten und seinen letzten Willen zu erfüllen. Dass das deutsche Rechtssystem der Befolgung des Patientenwillens aber oft im Weg steht, musste Elke Gloor am Beispiel ihrer Mutter erfahren. Zusammen mit dem auf Medizinrecht spezialisierten Anwalt Wolfgang Putz nahm sie den verzweifelten Kampf um die Durchsetzung des mütterlichen Wunsches, würdig sterben zu dürfen, auf. Ihr gemeinsames Engagement mündete in einem für die Bundesrepublik bisher beispiellosen Strafverfahren.

Wolfgang Putz, seit 1977 Rechtsanwalt, spezialisierte sich nach dem Studium der Rechtswissenschaften, Politik und Humanmedizin in München auf Arzthaftungsrecht und Patientenrechte am Ende des Lebens. Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit arbeitet Putz als Lehrbeauftragter für Medizinrecht und -ethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Bereich des Arzthaftungsrechtes und der Rechtsfragen am Ende des Lebens hat Wolfgang Putz bereits zahlreiche Veröffentlichungen getätigt.